Großer Spatenstich an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie

Endlich können die Bauarbeiten für die Erweiterung der Tagesklinik an der Kinder- und Jugendpsychiatrie losgehen.

Endlich können die Bauarbeiten für die Erweiterung der Tagesklinik an der Kinder- und Jugendpsychiatrie losgehen. Zum feierlichen Spatenstich begrüßte der Vorstand des Klinikums, Dr. Christiane Stehle und Rainer Schoppik, die Gesundheitsministerin Daniela Behrens und Oberbürgermeister Jürgen Krogmann.


Um einen besseren Eindruck vom Klinikum zu bekommen, besuchte die Gesundheitsministerin Behrens und Oberbürgermeister Krogmann vor dem Spatenstich die Kardiologie, genauer gesagt das Herzkatheterlabor, welches von Univ.-Prof. Dr. Albrecht Elsässer, Klinikdirektor für Innere Medizin – Kardiologie, geleitet wird. Prof. Elsässer wies auf die besondere Bedeutung hin:

„Wir führen hier komplexe invasive Eingriffe durch. Zum einen versorgen wir aus der Gesamtregion Patientinnen und Patienten mit akuten Herzinfarkten, bei denen sofort ein Eingriff an den Herzkranzgefäßen erfolgen muss. Zum anderen können wir heute routinemäßig verschiedene Herzklappenerkrankungen durch das Einbringen von unterschiedlichen Prothesen sehr erfolgreich behandeln. Wir haben zusammen mit einem deutschen Hersteller ein solches Klappensystem entwickelt. Weitere Schwerpunkte sind elektrophysiologischen Untersuchungen, bei denen umschriebenen Areale verödet werden, die als Ursprungsort von Herzrhythmusstörungen detektiert wurden. Unser Anspruch als Universitätsklinik ist, unseren Patienten optimale, evidenzbasierte Behandlungen anzubieten.“

 

Anschließend empfing Univ.-Prof. Dr. Tania Zieschang, Klinikdirektorin für Geriatrie, den Besuch und berichtet über ihre Forschung in der Sturzprophylaxe. Das Forschungsprojekt hierzu ist auf 6 Jahre angelegt, die Förderung für die ersten 3 Jahre wurde Anfang des Jahres mit 1,8 Millionen Euro vom Bundesforschungsministerium bewilligt. Ziel ist es, Stürze und einen funktionellen Abbau bei älteren Patienten vorzubeugen und ihnen somit wieder mehr Lebensqualität zu ermöglichen.

Prof. Zieschang erläutert: „Stürze sind bei älteren Menschen sehr häufig und können selbst ohne Knochenbruch eine rasante Abwärtsspirale auslösen. Viele Menschen reduzieren dann ihren Bewegungsradius und Selbständigkeit, was sich wieder negativ auf die körperliche, aber auch geistige Fitness auswirken kann. Wir haben jetzt die Möglichkeit, uns die Auswirkungen anzuschauen und innovative Strategien zu entwickeln“.

 

Weiter ging es danach zur Kinder- und Jugendpsychiatrie, wo in großer Runde auf dem Baufeld der erste Spatenstich vorgenommen wurde. Die acht Tagesklinikplätze, die in dem 350qm großen Neubau in Holzbauweise entstehen, sind von großer Bedeutung für die Stadt Oldenburg und das gesamte Weser-Ems-Gebiet.

 

„Eine moderne Kinder- und Jugendpsychiatrie ist von großer Bedeutung für die gesamte Region. Wir können damit auch den Menschen unter 18 ein gutes therapeutisches Angebot  machen, dazu leisten die zusätzlichen Plätze in der Tagesklinik einen wichtigen Beitrag“, sagt Oberbürgermeister Jürgen Krogmann.

 


Rainer Schoppik, Vorstandsvorsitzender des Klinikums, sagt zum Neubauvorhaben: „Der Erweiterungsbau wird mit 2 Millionen Euro vom Land Niedersachsen gefördert. Neben den neuen Tagesklinikplätzen sollen hier bis zum Sommer 2022 auch fünf Untersuchungs- und Therapieräume sowie zwei Gruppenräume und eine Gemeinschaftsküche entstehen“.

 

Dr. Christiane Stehle, medizinischer Vorstand des Klinikums, ergänzt: „Mit der Förderung des Landes Niedersachsen konnten wir besonderen Wert auf die Nachhaltigkeit des Anbaus legen, wofür wir sehr dankbar sind. Zudem unterstreicht die Erweiterung den universitären Charakter, der künftig auch durch eine W3-Professur ergänzt werden soll.“

 

Das Raumprogramm sieht zusätzlich Unterrichts-, Entspannungs- und Beschäftigungsräume vor. Momentan verfügt die Kinder- und Jugendpsychiatrie über zehn Tagesplätze für 6 bis 18-Jährige. Auch Dr. Agneta Paul, die als Direktorin die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, leitet, freut sich sehr über die Erweiterung.


Gesundheitsministerin Behrens zeigt sich begeistert von den Plänen:

„Die zurückliegenden Monate waren für Kinder und Jugendliche außerordentlich belastend. Soziale Kontakte waren nur eingeschränkt möglich. Die Angst vor Corona, das Tragen von Masken und Videounterricht prägten den Alltag. Psychische Erkrankungen haben in diesen besonderen Zeiten leider auch bei Kindern und Jugendlichen zugenommen. Deshalb brauchen gerade die Heranwachsenden noch mehr Unterstützung“, erklärt die Ministerin, „ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kinder- Jugendpsychiatrie des Klinikums Oldenburg, die sich engagiert um junge Menschen mit den unterschiedlichsten Krankheitsbildern kümmern. Durch die Erweiterung wird dies in Zukunft noch besser möglich sein.“